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Bald gab er die Gesprächsversuche auf. Und auch das letzte Flackern seines Leuchtturms in der Ferne war erloschen. Irgendwo schwang noch jemand – hilflos. Es blitzt (wie man sagt “es denkt”): Wer war das?

Noch einmal blitzt es: Der Leuchtturm war erloschen; und er, er war gefallen: weder nach oben, wo sich irgendetwas offenbart hätte, noch nach unten, wo es heißt: “Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.”; das heilsame Dazwischen, die Offenheit, das Interim: verloren; er fiel in die ewige Schalheit, aus der er kam. Auf ewig klein, vor dem großen Autofahrer. Auch tot noch steht er (der große Autofahrer) aufrecht, das Zepter einer lächerlichen Wahrheit in der Hand: der Sieger; das Leben hat ihm nie viel bedeutet, was sollte der Tod da für einen Unterschied machen.

Gesprächsversuche – auf. Die Vernunft schweigt – und nimmt der einst einmal möglich gewesenen Existenz auch noch ihr Dunkel: keine Fragen; keine Enge, keine Weite; kein Ursprung, kein Band. Verschlungen, verschwunden: die schönen kleinen Dinge, die langsam bedeutsam wurden, je näher sie kamen.

Gesprächsversuche – auf; kein Versuch mehr zu schreien, leise, kein Mucks. Mit wem auch reden?, wenn wer spricht keine Bedeutung hat? Dieser Wer hatte keine Bedeutung; dieser Wer war verschlungen, verschwunden, untergegangen und ertrunken. Kein Wer, kein Mehr: an Begabung, Schönheit, Wissen; dass es darum nie gegangen war, ist leicht gesagt, wenn das Wer jedem Verlorenen in der Ferne leuchtet. Und dieser alte Kutter? – hatte es nicht geschafft. Er hatte es nicht geschafft, es am Ende nicht als Willkür zu sehen, was die Leuchttürme dann setzten: sei es Liebe, sei es Gott, sei es das Absurde oder die Redlichkeit – oder eben die Wahrheit, die es doch hieß, dass er sie hätte finden können: entsprungen aus der Kommunikation zweier Selbste, zweier Selbstwerdender. Stattdessen Schalheit: eingeklemmt zwischen zwei Nichtse, ein fließender, ein egaler Übergang.

Gesprächsversuche – auf; denn: angesichts des Todes blieb nichts Wesentliches; durch ein aufgebrochenes Dasein schien keine Seinsgewissheit: so gern er sie dort angetroffen hätte; alles was geblieben war, war es zu kitten und sich in die Funktionstüchtigkeit zu retten: Klebeband über den Riss. Und nun? Nun sollte die Lebensgier über ihn herrschen, aber auch die taube Lebensgier hatte ihn aus den Augen verloren: “Lebensgier? … “, nein, noch nicht mal die Lebensgier: wie gesagt, der Leuchtturm, er flackert nicht mal mehr; ja, für Lebensgier bleibt nur Platz, wenn die Existenz zumindest noch ihr Dunkel hat. Und so blitzt es noch ein letztes Mal: “Indien, wo bleibst du?”