Die Schwerkraft zieht nach oben. Von dieser Kraft gehoben: eine Trimmsäge – eine starke Frau von Welt an ihrem einen, ein im Märchenwald dem Phantasma hinterherlaufender Ritter (vgl. 2004: 34) an ihrem anderen Ende. Beide stehen sie mit ihren Füßen im Gebälk, Zug um Zug sägend, bis der Dachbalken des Gotteshauses durch ist, bricht und es sie mitsamt der Säge durch das sich öffnende Dach ins Bodenlose zieht. Der Ruf der erbost strampelnden Frau, „Wer hat mir die Hände an die Säg‘ gelegt?!“, begleitet sie als Echo bis zum Ende ihrer Tage und der Ritter weint in sich hinein: „Ich hätt‘ doch einfach nur loslassen müssen, einfach nur loslassen und wär ein wahrer Ritter geworden.“, eine kurze Pause, dann noch leiser: „Ihr Ritter, mein Ritter.“ Und auch seine leisen Worte hallen in ihm wider und wider – bis es vorbei mit ihm ist.
Literatur
Kierkegaard, Søren Aabye. (1849b). Sygdommen til Døden. [Die Krankheit zum Tode. (2004). Übers.: Emanuel Hirsch. Grevenberg Verlag Dr. Ruff & Co. OHG: Simmerath.]
Kommentare von Marco Zander